engel wider die eindeutigkeit

Antke Engel: Wider die Eindeutigkeit
Sexualität und Geschlecht im Fokus queerer Politik der Repräsentation

Campus Verlag (Frankfurt/M.) 2002

Wider die Eindeutigkeit verknüpft feministisch inspirierte Debatten um eine Denaturalisierung der Geschlechterbinarität mit den Erkenntnissen diskurstheoretischer und poststrukturalistischer Repräsentationskritik. Mit Bezug auf die sozialen Kategorien Geschlecht und Sexualität wird ein Konzept der Repräsentationspolitik entworfen. Hierbei wird Repräsentation nicht als Abbild oder Vertretung, sondern als Bedeutungsproduktion und Wirklichkeitskonstruktion verstanden, die politische Relevanz entfaltet.

Zwei unterschiedliche Machtmechanismen, Normalisierung und Hierarchisierung, organisieren die Regime der Geschlechterdifferenz und der Heteronormativität. Der Binarität kommt hierbei eine Schlüsselfunktion zu. So lässt sich zeigen, wie Binarität und Identitätsprinzip ineinander greifen, aber durch ein Konzept der Differenz als différance unterminiert werden. Aus dieser Argumentation heraus begründet sich eine Strategie der VerUneindeutigung. Sie zielt auf eine queere Umarbeitung von Geschlecht und Sexualität, um bestehende Machtverhältnisse anzufechten. Anhand der Debatte um (rechtliche/kulturelle) Anerkennung versus (ökonomische) Umverteilung wird die Strategie der VerUneindeutigung auf ihre gesellschaftspolitische Relevanz hin überprüft.